Geburt von Milia

Eines Tages Mama werden ist so ziemlich ein Wunsch eines jedes Mädchen und irgendwann ist es dann soweit. „Ich weiß noch ganz genau wie ich morgen um 4 den positiven Test in der Hand hielt, um ihn dann einfach beiseite zu legen und wieder schlafen zu gehen. War ich wirklich so cool und habe mir nichts weiter dabei gedacht? Wahrscheinlich hatte ich es gar nicht richtig realisiert. Mein Wecker klingelte, ich ging zu Arbeit, traf mich mit einer Freundin zum Essen. Eigentlich war alles ganz normal. Na ja fast. Ich rief am gleichen Tag meine Frauenärztin an und ließ mir einen Termin geben.“ So ähnlich muss ich das wohl zur Babyparty meinen Mädels erzählt haben. Babyparty, mit einer runden Murmel und alkoholfreien Getränken feierten meine Mädels und ich für das was da so kommen mag –das Mama Dasein.

Alle fragten mich, ob ich schon aufgeregt wäre oder sogar Angst hätte vor der Geburt. Um ehrlich zu sein hatte ich nie Angst, ich hatte eher Respekt vor meinem Körper, was dieser so leisten wird. Auch im Geburtsvorbereitungskurs hörte man so ziemlich jede Geburtsgeschichte, von Gruselgeschichten, über schöne Momente. All dies ließ mich und meinen Mann nicht aus der Ruhe bringen.

Dann rückte der Geburtstermin immer näher und unsere Familien und Freunde wurden schon nervös. „Immer noch keine Wehen?“ wurden wir täglich gefragt. Aber auch das brachte uns nicht aus der Ruhe.

Dann endlich war es soweit. 5 Tage nach dem geplanten Geburtstermin bekam ich die ersten Wehen. Anfangs war das einfach nur ein leichtes Ziehen im Stundentakt, irgendwann wurden die Abstände kleiner und das Ziehen im Bauch stärker.

Mein Mann ging gegen 23Uhr ins Bett, ich blieb auf dem Sofa, da ich ihn in Ruhe schlafen lassen wollte. Irgendwie bettete ich mich zwischen Sofa und Couchtisch, was wohl ein ziemlich lustiges Bild abgegeben haben muss. Gegen 02Uhr nachts habe ich meinen Mann geweckt und bat ihn aufzustehen, damit wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machen konnten. Mein Mann, die Ruhe in Person, kochte sich erst noch einen Kaffee mit den Worten „das wird eine lange Nacht, da passiert jetzt eh noch nichts“. Recht sollte er haben.

Im Krankenhaus angekommen hatte ich dann einen Blasensprung und blieb direkt auf der Geburtenstation, obwohl meine Wehen noch zu schwach bzw. nicht wirksam waren.  Mein Mann legte sich in mein Bett und schlief, während ich umher lief, da ich nicht sitzen oder liegen konnte bzw. wollte. Ja, ich fühlte mich irgendwie kränklich. Aber auf eine positive Art und Weise, denn ich wusste ja was mit meinem Körper los war.

Frühstücken wollte ich nichts, da mir die ganze Zeit übel war. Nach dem Frühstück gingen wir spazieren, sofern man das was ich da tat spazieren nennen konnte. Aber so eine Geburt ist schon ein kleines Abenteuer, man lernt seinen Körper ganz anders kennen. Zur Entspannung steckten mich die Hebammen in eine Badewanne, was bei mir nicht wirklich zur Entspannung geführt hat. Aber jeder ist ja anders.

Nach dem Mittagessen, welches auch mein Mann zu sich genommen hatte, entschieden wir uns für eine PDA und einen Wehentropf. Ich schlief ein bisschen und bekam als ich aufwachte eine Tüte Gummibärchen, welche ich in mich hinein futterte. Kaum war die PDA aufgebraucht setzten auch schon die Presswehen ein, was für ein Timing. Ich lag auf der linken Seite, die Hebamme kniete zwischen meinen Beinen und legte mein rechtes Bein auf ihre Schulter. Dann ging alles so schnell, dreimal pressen und der Kopf unserer Tochter war schon da. Und plötzlich lag sie auch schon auf meinem Bauch, unsere kleine Maus und große Liebe.

Natürlich waren die Stunden anstrengend und ich habe mich gefragt was ich hier eigentlich mache und natürlich hatte ich auch Schmerzen. Würde ich sagen, dass ich eine schöne Geburt hatte? Ja, die hatte ich. Es war eine tolle Erfahrung, ein wahnsinns Erlebnis und nich dazu gab es das wertvollste Geschenk auf der Welt.

Jenny L, 26

Danke Jenny aus Ingolstadt für deinen Bericht